12.09.2023

Mehr Facharzttitel, mehr Weiterbildungen – die Arbeits- und Betriebsmedizin gewinnt an Attraktivität

Die DGAUM begrüßt steigendes Interesse am Fachgebiet

Eine gute arbeitsmedizinische Betreuung in den Betrieben gewinnt vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Ärztinnen und Ärzte entscheiden sich für eine Weiterbildung auf dem Gebiet der Arbeits- und Betriebsmedizin. Allein die Anzahl der jährlich neu verliehenen Anerkennungen zur Fachärztin oder zum Facharzt für Arbeitsmedizin haben sich seit dem Jahr 2000 fast verdoppelt, die Anzahl der Teilnehmenden an den verpflichtenden Kurs-Weiterbildungen befindet sich aktuell auf einem neuen Höchststand. Die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) begrüßt diese, für das präventivmedizinische Fachgebiet und die Versorgung von Beschäftigten, äußerst positive Entwicklung. Die Fachgesellschaft ist maßgeblich an der Ausgestaltung und Qualitätssicherung bei den Weiterbildungsangeboten beteiligt.

Mehr Teilnehmende bei den Kurs-Weiterbildungen und mehr Facharztanerkennungen

In Deutschland bieten 9 Akademien Kurs-Weiterbildungen für das Fachgebiet der Arbeitsmedizin bzw. Betriebsmedizin an. Die Kurse sind Bestandteil sowohl der Facharzt-Weiterbildung „Arbeitsmedizin“ als auch der Zusatz-Weiterbildung „Betriebsmedizin“. Die Gesamtstundenzahl der Kurs-Weiterbildung „Arbeitsmedizin/Betriebsmedizin“ beträgt 360 Stunden und kann zeitlich parallel zur praktischen Weiterbildung absolviert werden. In den Jahren 2020-2022 haben insgesamt über 1.400 Ärztinnen und Ärzten alle erforderlichen Module erfolgreich absolviert. Ebenfalls erfreulich sind die gestiegenen Zahlen der neu anerkannten Fachärztinnen und Fachärzte für Arbeitsmedizin. Die Zahlen zeigen das enorme Potential an Ärztinnen und Ärzten auf, die künftig im Bereich der Arbeits- bzw. Betriebsmedizin tätig sein wollen.

Betriebsärztliche Betreuung gewinnt an Bedeutung

In der Arbeitswelt wächst der Bedarf an Betriebsärztinnen und Betriebsärzten. Eine gute arbeitsmedizinische Betreuung und Versorgung kann zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden, wenn es darum geht, Fachkräfte zu binden und auch älteren Beschäftigten sowie Beschäftigten mit Vorerkrankungen eine Teilnahme am Erwerbsleben zu ermöglichen. Aufgabe der Arbeitsmedizin ist es, sowohl Gefährdungen am Arbeitsplatz als auch individuelle gesundheitliche Risiken möglichst früh zu erkennen und entsprechende gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen zu schaffen.

„Die Arbeitswelt stellt mit über 45 Mio. Erwerbstätigen in Deutschland das größte Präventionssetting dar. Präventionsangebote auf dem Gebiet der Arbeits- und Betriebsmedizin leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung und zum Wohlbefinden der Beschäftigten. Dieses Potential muss künftig besser genutzt werden. Die ärztliche Weiterbildung stellt eine wichtige Grundlage dar, um auch in Zukunft die gesundheitsbezogene Versorgung von Beschäftigten im Betrieb sicherzustellen. Die erfreulich hohen Teilnahmezahlen an der verpflichtenden zentralen Kurs-Weiterbildung, genauso wie die steigende Anzahl der Facharztanerkennungen verdeutlichen, dass das Fachgebiet der Arbeits- und Betriebsmedizin zunehmend attraktiver für Ärztinnen und Ärzte wird. Diese tragen zur Umsetzung und zukünftigen Sicherstellung des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz wesentlich bei.“, erklärt Prof. Volker Harth, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin.

Pressekontakt:

Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM)
Nicole Zubayr
Tel. 089/330 396-0
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