Die Arbeitsmedizin ist eine wichtige Säule im medizinischen Versorgungsgeschehen geworden. Demografischer Wandel, sich ändernde Arbeitsbedingungen, Arbeitsverdichtung und das Verschwimmen der Grenze zwischen Arbeit und Freizeit – betriebliche Prävention wird immer wichtiger. Diese ist ohne Arbeitsmedizin nicht denkbar und Betriebsärzte sind unentbehrlich, wenn es um die Gesundheitsförderung im Betrieb geht. Arbeitsmedizin ist zukunftssicher und bietet sehr gute Berufschancen für junge MedizinerInnen!
Der generelle Fachkräftemangel in Deutschland betrifft nahezu alle Fachgebiete, u. a. das Gesundheitswesen. Auch die Arbeitsmedizin ist hiervon betroffen. Umso wichtiger ist es, den arbeitsmedizinischen Nachwuchs zu fördern. Unser Ziel: Arbeitsmedizin bekannter und attraktiver machen!
Das Aufgabenfeld der Arbeitsmedizin ist aufgrund ihrer Vielseitigkeit besonders spannend: Führungs- und Sicherheitsfachkräfte in Unternehmen beim Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement beraten, Gefahren und Risiken erkennen und Gefährdungsanalysen erstellen, Arbeitsplätze mitgestalten, Beschäftigte untersuchen und in allen Fragen der betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention beraten, Erkrankte bei der Wiedereingliederung im Betrieb begleiten, als medizinischer Sachverständige oder Aufsichtsperson Akteure des Versorgungssystems unterstützen oder an der Universität forschen und unterrichten. Kaum ein anderes Fachgebiet bietet so vielfältige Tätigkeitsfelder wie die Arbeitsmedizin!
Wenn es um die Wahl des Arbeitgebers, des Aufgabenfeldes und die Art der Anstellung geht, gibt es viele Möglichkeiten. Arbeitsmediziner können verschiedene berufliche Funktionen einnehmen und arbeiten als
Neben ihrer beratenden Tätigkeit analysieren Arbeitsmediziner Gesundheitsrisiken und entwickeln neue Präventionskonzepte. Kreativität ist gefragt, wenn beispielsweise neue Phänomene wie Telearbeit oder permanente Erreichbarkeit präventivmedizinisch bewertet werden müssen. Arbeitsmediziner können Menschen frühzeitig vor Erkrankungen schützen – statt nachträglich Krankheiten zu heilen oder zu lindern. Der Arbeitsalltag von Arbeitsmedizinern hat nicht nur mit Medizin zu tun. Sie müssen sich ebenso in den betrieblichen Abläufen und Organisationsstrukturen und gesetzliche Vorgaben des Arbeitsschutzes einarbeiten wie in Psychologie, Chemie oder Biologie – je nachdem, in welchem Betrieb oder welcher Branche sie tätig sind.
Die Arbeitsmedizin bietet viele persönliche und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten: Arbeitsmediziner können je nach Neigung festangestellt im Betrieb arbeiten, im Außendienst, freiberuflich, in einer Praxis, in der Forschung oder staatlichen Verwaltung. Und da weder Nachtschichten noch Bereitschaftsdienste gefordert sind, lässt sich die arbeitsmedizinische Tätigkeit besonders gut mit der Familie vereinbaren.
Die Digitalisierung und Arbeit 4.0 stellt auch die Arbeitsmedizin vor wichtige Fragen: Wie kann die Gesundheit der Beschäftigten in Zukunft geschützt und gefördert werden, wenn in der Arbeitswelt klassische Strukturen und Teams wegfallen oder wechseln und Menschen in virtuellen Netzwerken zusammenarbeiten müssen? Ohne Arbeitsmedizin ist betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention nicht denkbar, ohne Gesundheitsförderung und Prävention kein gesunder Betrieb. Betriebsärzte können in beiden Welten zu Hause sein: Sie denken als Unternehmer und handeln als Mediziner. Die Digitalisierung können sie dabei als kreative Herausforderung für die Präventionsmedizin annehmen – zum Schutz von Mensch und Unternehmen.