Erfurt, 20. März 2019

DGAUM verleiht Franz-Koelsch-Medaille an Prof. Dr. med. Peter Angerer

Anlässlich des 90. Geburtstags von Prof. Dr. med. Franz Koelsch, dem Nestor der deutschen Arbeitsmedizin, stiftete die damalige Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin 1967 die Franz-Koelsch-Medaille. Seitdem wurde die Franz-Koelsch-Medaille an Persönlichkeiten verliehen, die sich durch besondere Leistungen auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin ausgezeichnet haben.

In diesem Jahr wird die Franz-Koelsch-Medaille an Herrn Prof. Dr. Peter Angerer verliehen.

Professor Angerer wurde in Nürnberg geboren, hat an der LMU in München Humanmedizin studiert, wo er 1983 das Staatsexamen ablegte und 1994 zum Dr. med. promoviert wurde. Im Jahr 2003 hat Herr Professor Angerer die venia legendi für Innere Medizin erworben. Herr Professor Angerer ist  Arzt für Arbeitsmedizin, Arzt für Innere Medizin und Kardiologie mit der Zusatzbezeichnung  Umweltmedizin. Bevor er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin  der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf folgte, war er leitender Oberarzt am Institut und der Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der LMU München.

Mit der Verleihung der Franz-Koelsch-Medaille an Herrn Professor Angerer will die DGAUM insbesondere seine Verdienste um die erfolgreiche wissenschaftliche Bearbeitung der psychosozialen Belastungen und der psychischen Gesundheit bei der Arbeit würdigen. Im Fokus standen neben den neuen Herausforderungen der sogenannten Industrie 4.0 besonders auch Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen, die von Ärzten eingeschlossen. Von großer aktueller gesellschaftlicher Bedeutung ist die Entwicklung von Interventionen in unterschiedlichen Settings zur Prävention, zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit Älterer und zur Verhinderung sozialer Folgen wie Arbeitslosigkeit.

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DGAUM verleiht Joseph-Rutenfranz-Medaille an Prof. Dr. med. Monika A. Rieger

Die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e. V. hat zum Gedenken an den 1989 verstorbenen Professor Dr. med. Dr. phil. Joseph Rutenfranz die Joseph-Rutenfranz-Medaille gestiftet. Professor Rutenfranz hat sich sowohl als Wissenschaftler als auch als Vorstandsmitglied und Präsident unserer wissenschaftlichen Fachgesellschaft sehr um die Entwicklung der Arbeitsphysiologie verdient gemacht. Die Joseph-Rutenfranz-Medaille wird daher an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, die sich durch besondere Leistungen in der Arbeitsphysiologie, als einem bedeutenden Teil der Arbeitsmedizin, ausgezeichnet haben.

In diesem Jahr wird die Joseph-Rutenfranz-Medaille an Frau Prof. Dr. Monika Rieger für Ihre besonderen Verdienste um die Arbeitsphysiologie verliehen.

Geboren wurde Frau Professor Rieger in Freiburg, wo sie auch Ihr Abitur ablegte und neben Innsbruck einen Teil Ihres Studiums absolvierte. 1995 wurde sie in Freiburg zum Dr. med. promoviert und 2002 in Wuppertal habilitiert. Ihre arbeitsmedizinische berufliche Laufbahn führte Sie von Freiburg über Wuppertal und Witten/Herdecke  nach Tübingen, wo sie im November 2009 zur Universitätsprofessorin für Arbeits- und Sozialmedizin ernannt wurde und seither als Ärztliche Direktorin das dortige Institut leitet. Der Name des Instituts wurde entsprechend des zweiten Forschungsschwerpunktes von Frau Professor Rieger im Jahr 2012 um den Begriff Versorgungsforschung erweitert.

Mit der Verleihung der Joseph-Rutenfranz-Medaille würdigt die DGAUM die wissenschaftlichen Leistungen und die fachpolitischen Verdienste von Frau Professor Rieger auf dem Gebiet der Arbeitsphysiologie.

Sie war langjähriges Mitglied im Leitungsgremium des Forum Arbeitsphysiologie und von 2009 bis 2018 Ansprechpartnerin für das Forum Arbeitsphysiologie im DGAUM-Vorstand. Und die Arbeitsphysiologie wurde auch zu einem wichtigen Forschungsfeld von Frau Professor Rieger. Dies zeigt auch die Lehrbefugnis in den Fächern „Arbeitsphysiologie und Arbeitsmedizin“. Frau Professor Rieger erhielt im Jahr 1998 den ersten Preis des Forums Arbeitsphysiologie für den besten Vortrag und für die Habilitationsschrift wurde sie im Jahr 2002 mit dem Preis für Arbeitsmedizin ausgezeichnet.

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DGAUM verleiht Innovationspreis an Dr. med. Dipl.-Chem. Gerd J. Enderle

Der Innovationspreis der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin wird seit 2006 Einzelpersonen, Gruppen von Personen und Institutionen verliehen, die durch innovative Leistungen in Forschung, Lehre oder Weiter- und Fortbildung einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Fachgebietes geleistet haben.

Der Innovationspreis der DGAUM wird in diesem Jahr Herrn Dr. med. Dipl.-Chem. Gerd J. Enderle für seine vielfältigen Aktivitäten in der Aus-, Weiter- und Fortbildung im Bereich der Arbeitsmedizin verliehen.

Herr Dr. Enderle studierte von 1975 bis 1984 Chemie in Karlsruhe und Tübingen und von 1983 bis 1990 Humanmedizin an der Universität Tübingen. 1993 wurde er zum Doktor der Medizin promoviert. Herr Dr. Enderle war zunächst als Arzt in der Klinik für Innere Medizin der Friedrich-Schiller-Universität in Jena tätig und wechselte danach in das Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin des Universitätsklinikums Ulm. Seit 1997 ist er Facharzt für Arbeitsmedizin. Wir alle kennen Herrn Dr. Enderle als stets engagierten Fachbereichsleiter der Sozial- und Arbeitsmedizinischen Akademie Baden-Württemberg, der SAMA. Mit dem Innovationspreis wollen wir die kontinuierliche Arbeit von Herrn Dr. Enderle bei der Konzeption, der Organisation und der wissenschaftlichen Begleitung der Weiterbildungskurse und arbeitsmedizinischen Fortbildungsveranstaltungen würdigen. Beispielhaft zu nennen sind hier

  • der Aufbau des „Repetitorium der gesamten Arbeitsmedizin/Betriebsmedizin“,
  • die Abfassung eines arbeitsmedizinischen Lehrbuchs als Erstautor,
  • das umfangreiche Forschungsprojekt im Auftrag der BAuA: „Didaktische Modelle für die betriebsärztliche Qualifikation gemäß § 3 ASiG und dem modernen europäischen Arbeitsschutz,“
  • die Durchführung einer eintägigen Fortbildungsveranstaltung „Update Arbeitsmedizin“ für arbeitsmedizinisches Assistenzpersonal im Auftrag des VDBW und
  • das eintägige Fortbildungsformat „Update Arbeitsmedizin“ für Betriebs- und Werksärzte ebenfalls im Auftrag des VDBW.

Die Referenten der SAMA stellen immer wieder fest, dass die Lernmotivation der Kursteilnehmer bemerkenswert hoch ist, was sicher auch auf die engagierte Akademiearbeit von Herrn Dr. Enderle zurückzuführen ist.

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