Am heutigen Mittwoch öffnet die 64. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) ihre Pforten. Im Rahmen der Eröffnungspressekonferenz betonte DGAUM-Präsident Thomas Kraus die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Arbeitsmedizin. Die Arbeitswelt stelle mit fast 46 Mio. Erwerbstätigen das größte Präventionspotential in Deutschland dar. Betriebsärztinnen und Betriebsärzte erreichten Menschen, die sonst keine Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen. Umso wichtiger sei die Vernetzung der Arbeitsmedizin mit anderen Sektoren bzw. medizinischen Disziplinen außerhalb der Arbeitswelt.
Hubertus Heil, Bundesarbeitsminister und Schirmherr der Jahrestagung, sieht die Gesundheit der Beschäftigten als eine Kernaufgabe der Zukunft. Die Jahrestagung findet vom 13. bis 16. März in München statt.
Gesundheit der Beschäftigten als Kernaufgabe
Der Schirmherr der Jahrestagung, Hubertus Heil, weist in seiner Grußbotschaft anlässlich der Jahrestagung auf die großen Herausforderungen der Arbeitsmedizin hin. Digitalisierung, demografischer Wandel und Dekarbonisierung – diese „drei großen Ds“ hätten schon heute spürbare Auswirkungen auf viele Lebensbereiche, auch auf die Arbeitswelt. Als Bundesminister für Arbeit und Soziales sehe er die Gesundheit der Beschäftigten als eine Kernaufgabe für die Zukunft. Es gehe darum, dringend benötigte Fachkräfte möglichst lange im Beruf zu halten und natürlich immer auch um den einzelnen Menschen, seine Gesundheit, Motivation und Zufriedenheit im Job.
Das gesamtgesellschaftliche Potenzial muss besser genutzt werden
Die Arbeitswelt stellt mit fast 46. Mio. Erwerbstätigen das größte Präventionssetting in Deutschland dar. Gleichzeitig gewinnt der Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und dem damit verbundenen Fachkräftemangel zunehmend an Bedeutung. Eine gesundheitsförderliche Gestaltung der Arbeit hat erhebliche Auswirkungen auf das gesamtgesellschaftliche Krankheitsgeschehen. Erkrankungen haben nicht selten Auswirkungen auf das Berufs- und das Privatleben. Eine gute arbeitsmedizinische Betreuung geht weit über die klassischen Vorsorgeuntersuchungen hinaus und bezieht den gesamten Menschen ein. „Eine Trennung zwischen der Arbeitswelt und dem restlichen Gesundheitssystem ist gerade vor dem Hintergrund steigender Kosten nicht zielführend. Eine Vernetzung aller Sektoren macht eine bessere und effizientere medizinische Versorgung für erwerbstätige Menschen möglich“, so der Präsident der DGAUM, Prof. Thomas Kraus.
Präventionsgesetz soll Zusammenarbeit stärken
Das 2015 in Kraft getretene Präventionsgesetz soll zu einer Stärkung der Zusammenarbeit aller Akteure in der Prävention und Gesundheitsförderung führen. Die Arbeitsmedizin kann hierbei einen erheblichen Beitrag leisten. Durch einen ganzheitlichen Ansatz und eine bessere Vernetzung können individuelle gesundheitliche Risiken, unabhängig davon, ob diese berufsbedingt sind, früher erkannt werden. Erkrankungen sowie kostspielige Behandlungen und Doppeluntersuchungen können mitunter verhindert werden. Davon profitieren Beschäftigte, Unternehmen und auch das Gesundheitssystem gleichermaßen.
Weitere Informationen zur Jahrestagung finden Sie unter https://www.dgaum.de/termine/jahrestagung
Pressekontakt:
Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V.
Nicole Zubayr
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