Innovationspreis 2024 für die AG Harnblasenkarzinom Matrix

Der Innovationspreis der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin wird seit 2006 an Einzelpersonen, Gruppen von Personen und Institutionen verliehen, die durch innovative Leistungen in Forschung, Lehre oder Weiter- und Fortbildung einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Fachgebietes geleistet haben.

Die diesjährigen Preisträger des Innovationspreises der DGAUM sind die Autoren der BK 1301- Matrix als Algorithmus und Entscheidungshilfe für eine Zusammenhangsbegutachtung des Harnblasenkarzinoms. Die Autoren Weistenhöfer, Golka, Bolm-Audorff, Bolt, Brüning, Hallier, Pallapies, Prager, Schilling, Schmitz-Spanke, Uter, Weiß und Drexler haben wichtige Grundlagen und Hinweise für Gutachterinnen und Gutachter erarbeitet, die Entscheidungshilfen im Abwägungsprozess von Pro-Argumenten und Contra-Argumenten in der Begutachtung darstellen sollen. Diese Entscheidungshilfe ist auf sehr positive Resonanz bei den Gutachterinnen und Gutachtern und auch bei den meisten Berufsgenossenschaften gestoßen und trägt zu einer Gleichbehandlung ähnlich gelagerter Fälle bei. Die vorgeschlagene BK-Matrix hat damit einen innovativen Fortschritt in der gutachterlichen Praxis gebracht. Stellvertretend für die Autorengruppe nahm die Erstautorin der Publikationen, Frau PD Dr. med. Weistenhöfer, im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der 64. Jahrestagung den Preis entgegen.  

Rita Jannig wird mit der Franz-Koelsch-Medaille ausgezeichnet

Die DGAUM ehrt  Rita Jannig, (Ministerialrätin a.D.im BMAS) vor allem für Ihre Arbeit im Bereich der arbeitsmedizinischen Vorsorge und die Einführung der Verordnung der arbeitsmedizinischen Vorsorge. Als Referatsleiterin des Referats „Arbeitsschutzrecht, Arbeitsmedizin, Prävention nach dem SGB VII“ legte Frau Janning ein neues Konzept zur arbeitsmedizinischen Vorsorge vor. 2008 trat Verordnung in Kraft. Mit der ArbMedVV wurde auch der Ausschuss für Arbeitsmedizin (AfAMed) beim BMAS eingerichtet. Im Jahr 2013 wurde auf Betreiben von Frau Janning die ArbMedVV nochmals überarbeitet. Es erfolgten Klarstellungen und Ergänzungen der ArbMedVV sowie die deutliche Abgrenzung von arbeitsmedizinischer Vorsorge und Eignung. Der ehemalige Vorsitzende des AfAMed, Prof. Stephan Letzel, betonte in seiner Laudatio den wichtigen Beitrag von Frau Jannig für das Selbstverständnis der Arbeitsmedizin: Frau Jannig habe klar aufgezeigt, was im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge die originäre ärztliche Pflicht ist, nämlich in erster Linie als Ärztinnen und Ärzte Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer und Arbeitgeber in allen Fragen des medizinischen Arbeitsschutzes zu beraten und nicht als eine Art „Kontrollpersonen“ Überwachungsaufgaben in den Unternehmen zu übernehmen. Die Franz-Koelsch-Medaille wird seit 1967 für außerordentliche Verdienste auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin verliehen.

Die DGAUM ehrt Dr. Steffi Kreuzfeld für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Arbeitsphysiologie

Die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin hat zum Gedenken an den 1989 verstorbenen Professor Dr. med. Dr. phil. Joseph Rutenfranz die Joseph-Rutenfranz-Medaille gestiftet. Die Joseph-Rutenfranz-Medaille wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, die sich durch besondere Leistungen in der Arbeitsphysiologie als einem bedeutenden Teil der Arbeitsmedizin, ausgezeichnet haben.

In diesem Jahr wird die Joseph-Rutenfranz-Medaille Frau Dr. med. Steffi Kreuzfeld für ihre besonderen Verdienste um die Arbeitsphysiologie verliehen. Frau Kreuzfeld hat sich seit Jahren im Forum Arbeitsphysiologie der DGAUM engagiert und hat in den letzten Jahren wichtige Studien zum Thema Lehrergesundheit und zu Muskel-Skelett-Erkrankungen publiziert und sich auch intensiv mit der Methodik der Messung der Herzratenvariabilität beschäftigt. Mit der Verleihung der Joseph-Rutenfranz-Medaille würdigt die DGAUM die Leistungen von Frau Dr. Steffi Kreuzfeld auf dem Gebiet der Arbeitsphysiologie und auch für die gesamte Arbeitsmedizin.