1996 trafen sich in Großbothen/Sachsen — gefördert von der Lieselotte und Dr. Karl Otto Winkler-Stiftung für Arbeitsmedizin — arbeitsphysiologisch tätige Wissenschaftler und Praktiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Gründung eines "Forum Arbeitsphysiologie". Ziel des Forums damals wie heute ist es, die Arbeitsphysiologie als Teilgebiet der Arbeitsmedizin und der Arbeitswissenschaft zu fördern.
Die Teilnehmer verstehen Arbeitsphysiologie als eine Wissenschaftsdisziplin, die Grundlagenwissen zu den physiologischen Gesetzmäßigkeiten des tätigen Menschen für die Analyse, Bewertung und Gestaltung menschengerechter Arbeit liefert. Sie leistet Beiträge für den präventiven Arbeits- und Gesundheitsschutz unter ganzheitlicher Berücksichtigung physiologischer, psychischer und sozialer Reaktionen und Prozesse, und zwar unter den jeweiligen technischen, organisatorischen, sozialen und ökonomischen Randbedingungen vor, während und nach derArbeit. Ziel arbeitsphysiologischer Forschung ist es, Erkenntnisse über Reaktionen und Aktionen im Sinne einer Anpassung der Arbeit an den Menschen sowie einer langfristigen Gesundheitsförderung umzusetzen. Sie entwickelt und validiert u.a. speziell für die Praxis geeignete physiologische, subjektiv orientierte und handlungsorientierte Methoden zur Erfassung der Beanspruchung und zur Prüfung der Leistungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit des Menschen.
Die Mitglieder des Forums erarbeiten Qualifikationskriterien, fördern den Austausch zwischen ihren Instituten und bieten regelmäßig Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten an.
Die Mitglieder des Forums sehen einen erheblichen Entwicklungsbedarf zur Belebung des wechselseitigen Dialogs zwischen Forschung und Praxis. Die Arbeitsphysiologie ist ein angewandtes Fach, das auf Umsetzung angewiesen ist; deshalb sind neue Formen zur Stützung dieses Dialogs zu finden.
Die Mitglieder des Forums haben Defizite bei der arbeitsphysiologischen Fortbildung erkannt. Im Hinblick auf die Änderungen in der Arbeitswelt und die gestellten Anforderungen ist es deshalb wichtig, Inhalte und Methoden arbeitsphysiologischer Fortbildung neu zu definieren und einen Anforderungskatalog zu erarbeiten. Das "Forum Arbeitsphysiologie" ist offen für alle an arbeitsphysiologischer Forschung und Lehre Interessierten. Die Mitglieder des Forums stehen als Ansprechpartner für arbeitsphysiologische Probleme und Fragen zur Verfügung.
Dieses Grundsatzprogramm wurde von den nachstehenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern am 24.11.1996 in Großbothen/Sachsen einmütig erstellt und beschlossen: W. H. Ehrenstein (Dortmund), P. Engel (Marburg), H. Frauendorf (Berlin), B. Griefahn (Dortmund), H. Krueger (Zürich), B. Litschauer (Wien), E. Pfister (Magdeburg), W. v. Restorff(Koblenz), K. Scheuch (Dresden), G. Schreinicke (Leipzig), G. H. Schwaberger (Graz), H. Strasser (Siegen), H.-V. Ulmer (Mainz), K. O. Winkler (Krefeld), D. Wirth (Dresden)
Seit 26 Jahren fördert das Forum junge NachwuchswissenschaftlerInnen, indem es eine Plattform für Themen bietet, die sich mit Erkenntnissen über die Anpassung der Arbeit an den Menschen und einer langfristig wirksamen Gesundheitsförderung auf überwiegend physiologischer Grundlage beschäftigen. Die jeweils 3 besten Vorträge und Poster werden mit Preisen des Forums Arbeitsphysiologie ausgezeichnet.
Anmeldung bis 31. August 2024:
https://www.haw-hamburg.de/forum-arbeitsphysiologie
Tagungssekretariat:
Prof. Dr.-Ing. André Klußmann
andre.klussmann@
haw-hamburg.de
Prof. Dr. med. Bernd Hartmann
HartmannBernd_Hamburg@
web.de
Übersicht ausgewählter Publikationen zum Themengebiet Leistungsfähigkeit, arbeitsphysiologischen Methoden sowie Leitlinien mit Federführung/Beteiligung des Forums Arbeitsphysiologie
Die Stiftung fördert praxisorientierte wissenschaftliche Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung des wissenschaftlichen und ärztlichen Nachwuchses. mehr...